Sehr geehrter Herr Bürgermeister Enzensperger,
als Landtagsabgeordneter für den Bodenseekreis habe ich mich sehr darüber gefreut, dass die Gemeinde Kressbronn in diesem Jahr aus dem „Ausgleichsstock“ 150.000 Euro für die Modernisierung und Aufstockung des Parkschulzentrums erhält.
Irritiert bin ich als Wahlkreisabgeordneter der Grünen allerdings darüber, dass in Kressbronn noch immer ein mit Palmöl betriebenes Blockheizkraftwerk in Betrieb ist und – während Schülerinnen und Schüler unterstützt von ihren Eltern auf die Straße gehen, um für Klimaschutz zu demonstrieren – in Ihrer Gemeinde ausgerechnet ein mit Palmöl betriebenes Blockheizkraftwerk ein Schulgebäude versorgt. Energieerzeugung auf Kosten des Regenwalds, bei der das Abholzen von Regenwald ohne mir der Wimper zu zucken in Kauf genommen wird, widerspricht dem Klimaschutz.
Ich bin überzeugt, dass eine erfolgreiche und prosperierende Gemeinde wie Kressbronn eine bessere Lösung finden kann. Deswegen möchte ich Sie herzlich bitten, die Energieversorgung Ihrer Schule sowie weiterer öffentlicher Gebäude zu überdenken. Mir ist durchaus bekannt, dass Kressbronn an anderer Stelle bereits auf regenerative Energien setzt und auch schon Anläufe unternommen hat, um aus der Verbrennung von Palmöl auszusteigen.
Ich möchte Sie darin bestärken, den Weg des Ausstiegs noch einmal einzuschlagen, auch wenn der Verzicht auf Palmöl kurzfristig mit höheren Kosten verbunden sein mag.Ich appelliere an Sie, das Kressbronner Palmöl-Kraftwerk zeitnah abzuschalten oder es so umzurüsten, dass alternative Brennstoffe zum Einsatz kommen können. Gerne unterstütze ich Sie bei der Umstellung auf neue Brennstoffe oder Technologien und stelle für die Gemeinde entsprechende Kontakte ins Umweltministerium des Landes her.
Ich wünsche mir, dass wir in unseren Städte und Gemeinden im Bodenseekreis die junge Generation erhören, Vorreiter und Vorbilder beim Klimaschutz werden und so die berechtigten Forderungen der Fridays for Future Bewegung zeitnah erfüllen.